Auch ein Jahr nach der Durchsuchung: Solidarität mit dem Wagenplatz HOSZA!

Heute vor einem Jahr führte die Polizei auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung auf dem Wagenplatz “HOSZA” in Braunschweig aus. Noch am selben Abend gingen 200 Menschen aus Wut dagegen spontan auf die Straße.

In Solidarität mit diesem und weiteren antifaschistischen Freiräumen veröffentlichen wir hier den Redebeitrag, der von Bewohner*innen des Wagenplatzes bei unserer Demonstration am 18. März 2023 gehalten wurde:

“Am 23. März letzten Jahres kam es im Zuge der Repressionswelle gegen Antifaschist*innen in Braunschweig auch bei uns, auf dem Wagenplatz “HOSZA”, zu einer Wohnungs- bzw. Bauwagendurchsuchung.

Die Polizei ging sehr gezielt zum Bauwagen der im Durchsuchungsbeschluss genannten Person, wobei weiterhin unklar ist, woher sie wussten welcher der richtige war. Neben dem Bauwagen wurde auch der PKW der betroffenen Person durchsucht und im Chaos hinterlassen.

Um 7:52 Uhr beendete die Polizei die Durchsuchung und zog sich zurück. Es wurden diverse Kommunikationsmittel wie Laptop und Handy beschlagnahmt sowie Gegenstände, die offenkundig einer unbeteiligten Person gehörten. Im Anschluss wurde die betroffene Person zudem mit auf die Wache genommen um erkennungsdienstlich behandelt zu werden.

Als Grund wurden auch hier die vermeintlichen Angriffe auf Braunschweiger Nazis vorletztes Jahr genannt. Das ist im Rahmen dieses Vorfalls die 20. Hausdurchsuchung. Bereits im Juli 2021 hat es 5 Personen getroffen. Im Februar 2022 traf es das selbstverwaltete linke Kulturzentrum Nexus und 13 weitere Privatwohnungen. Wie viele Hausdurchsuchen sollen unter diesem Vorwand noch stattfinden? Welche Vorwände finden sie noch, um weitere Repressionen gegen demokratische Kräfte zu legitimieren? Welche Vorwände sind zukünftig ausreichend?

Wir als Wagenplatz stellen uns solidarisch hinter die Betroffenen. Antifaschistische Arbeit ist notwendig und darf nicht kriminalisiert werden – denn Antifaschismus ist kein Verbrechen.

Wir werden uns nicht einschüchtern lassen durch das Agieren der Polizei. Dieses Vorgehen der Sicherheitsbehörden bestärkt rechte Strukturen und Ideologien und macht antifaschistische Arbeit noch notwendiger.

Danke an alle die sich mit uns solidarisieren!”